Mit dem Palmsonntag beginnen wir die beiden wichtigsten Wochen im Kirchenjahr: die Karwoche und die Osterwoche. Jesus zieht in Jerusalem ein, die Menge jubelt ihm zu:
Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!
Matthäusevangelium 21,9
Der Einzug Jesu in Jerusalem verändert die Situation dramatisch. War Jesus bislang von Dorf zu Dorf gezogen, um seine Botschaft den Menschen zu bringen, so begibt er sich nun in das religiöse Zentrum des damaligen Judentums. Damit gerät er aber auch ins Visier der Priesterschaft des Tempels. Konnten die ihn noch ignorieren als einen Wanderprediger aus der Wüste oder Provinz, so müssen sie nun Stellung beziehen. Die Menschen in Jerusalem erwarten Klarheit von der religiösen Elite, doch die muss vorsichtig sein. Ein Aufstand beim Paschafest ist das Letzte, was irgendjemand möchte. Es würde eine harte und brutale Antwort der römischen Besatzer provozieren. Die Priesterschaft versucht also zunächst durchzutauchen und abzuwarten.
Jesus zieht in Jerusalem ein – auf einer Eselin
Auf der anderen Seite weiß auch Jesus, was auf dem Spiel steht. Der Einzug ist genau inszeniert, jedes Detail geplant. Er weiß: seine Mission nähert sich dem Höhepunkt. Auf einer Eselin gemeinsam mit dem Fohlen zieht er in die Stadt ein. Die Jünger und seine Anhänger jubeln ihm als dem Sohn Davids zu. Jesus zieht nicht als Machthaber oder Revolutionär in die Stadt ein. Jesus kommt als Friedensstifter. Nicht Gewalt oder Unterwerfung, sondern der Friede und die Gerechtigkeit sind seine Botschaft. Jedes Detail des Einzugs soll diese Botschaft bekräftigen.
Jesus zieht in Jerusalem ein – die Menge jubelt
Vielleicht wurde er ja schon länger erwartet von den Menschen. Manche haben vielleicht schon etwas von diesem Jesus gehört und freuen sich, ihn nun endlich selbst zu Gesicht zu bekommen. Manche werden sicherlich einen politischen Revolutionär erwartet haben, der die Römer aus dem Land jagt und die Priesterschaft, die sich mit den Römern arrangiert hat, gleich mit. Andere haben vielleicht einen Heiler erwartet, der die Krankheiten der Menschen heilt und so eine neue Welt erstehen lässt. Wieder andere haben vielleicht Elija erwartet, der Prophet, auf den die Menschen schon so sehnsüchtig gewartet haben.
Die Erwartungen der Menschen in Jerusalem war wahrscheinlich sehr unterschiedlich, als sie diesem Wanderprediger aus der Provinz zujubeln. Doch dieser Jesus scheint sehr genau zu wissen, was seine Mission ist. Er lässt sich von den jubelnden Massen nicht irritieren, sondern findet seinen Weg.
Priesterschaft wartet ab
Die Priesterschaft des Tempels, das religiöse Establishment, wartet ab. Sie sind naturgemäß skeptisch allem Neuen gegenüber. Sie befürchten wohl zuallererst eine Bedrohung ihrer Position, wenn sich etwas verändert. Manche mögen vielleicht sogar mit diesem Jesus sympathisieren, aber sich offen zu ihm zu bekennen, wagt keiner. Erst als sich im Laufe der kommenden Tage die Stimmung in der Bevölkerung wendet, wittern sie ihre Chance, den Status quo wiederherzustellen. Leise und langsam werden sie beginnen, Zweifel an diesem Wanderprediger zu streuen, der offensichtlich zu gut ist, um wahr zu sein. Für sie beginnt das Warten, ob dieser Jesus vielleicht irgendeinen Fehler macht, den sie für sich ausschlachten können.
Jesus zieht in die Kirche ein – und Du?
Auch heute, 2000 Jahre später, zieht Jesus ein, nicht nach Jerusalem, sondern in das neue Jerusalem seiner Kirche. Wie gehen wir damit um? Was erwarten wir von diesem Jesus, dem wir vielleicht zujubeln? Doch dieser Jesus lässt sich nicht instrumentalisieren für irgendwelche kirchenpolitische Forderungen in die eine oder andere Richtung. Dieser Jesus hat heute wie damals eine klare Mission: Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen zu bringen.
Oder gehört vielleicht der eine oder andere überhaupt zur Fraktion, die abwartet, die dem Jubel und Trubel um diese Person nichts abgewinnen kann? Aber auch dann stellt sich die Frage, ob wir nicht den Status quo höher einschätzen als die Botschaft Jesu. Welche Rolle spielt das Leben Jesu, das Evangelium für die Kirche, die wir uns wünschen? Sind wir bereit auf sein Wort zu hören, das uns wahrscheinlich auch immer wieder einmal herausfordert, oder leben wir doch lieber in unserer eigenen Kirche, in der wir uns arrangiert haben, in der wir wissen, womit wir rechnen können?
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