Manchmal sind wir so mit dem Alltag beschäftigt, dass wir links und rechts davon nichts wahrnehmen. Der Abschluss eines Lebensabschnittes und der Beginn einer neuen Aufgabe macht es uns aber wieder bewusst: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.
Der Moment, an dem man die Tür zur Vergangenheit endgültig schließt, die Schlüssel abgibt und es kein Zurück mehr gibt, hat für mich etwas Wehmütiges des Abschieds und Wunderschönes des Neuanfangs zugleich. Der Blick zurück ist geprägt von Dankbarkeit und Wertschätzung für die Menschen, mit denen ich in den vergangenen Jahren zusammenarbeiten durfte.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Der Blick nach vorne ist geprägt von Hoffnung und von Träumen. Vieles möchte ich in meinem neuen Job verwirklichen. Mit vielen neuen Menschen bin ich unterwegs und versuche Reich Gottes spürbar werden zu lassen. Gerade auch in Zeiten der gesellschaftlichen Herausforderungen beginnen wir von einer anderen Welt zu träumen, einer besseren Welt, einer Welt, in der wir unsere Sehnsucht leben können. Wir träumen von einer Welt, die gerecht und friedlich ist, in der jeder Mensch seine „Berufung“ ausleben kann und darf. Wenn es uns gelingt in unserer Pfarre diese Sehnsucht in den Menschen zu wecken, diese Träume mit ihnen zu leben, dann werden sie ihre Berufung finden, dann werden wir zu einer Gemeinschaft von Menschen, die zusammengehören, nicht weil die Struktur der Pfarre es so will, sondern weil wir einen gemeinsamen Traum, eine gemeinsame Sehnsucht und eine gemeinsame Berufung teilen: Reich Gottes zu leben.
Der Reiz des Neuen
Gerade jetzt sehnen sich viele Menschen nach Stabilität und Sicherheit. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben so viel in unserem Leben über den Haufen geworfen, dass es vielen Menschen reicht. Trotzdem braucht braucht es den Aufbruch. Auch wenn wir nicht genau wissen, wo wir am Ende stehen werden, so ziehen wir doch los. „Zieh weg aus deinem Land“ ruft Gott unseren Stammvater Abraham. Vertraue, dass Du in meinen Händen geborgen und getragen bist! So übt das Neue und Unbekannte auch eine Anziehungskraft aus, der wir uns nicht verschliessen dürfen. Denn jedem Neuen, jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns und unsere Welt verwandeln wird.
So freue ich mich auf meine neue Aufgabe, die ich heute beginne. Natürlich gibt es Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam zu stellen haben, und ich weiß nicht, wo wir am Ende ankommen, aber ich vertraue, dass uns der Heilige Geist, wenn wir in seinem Namen aufbrechen und Neues wagen.