Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.
Jesaja 55,10-11
Time To Say Good Bye – es ist Zeit Abschied zu nehmen und Danke für die vergangenen neun Jahre zu sagen. Beim Gottesdienst am 16. Juli habe ich mich bei Euch, liebe Gutauerinnen und Gutauer verabschiedet. Hier die Predigt des Gottesdienstes im Wortlaut:
Worte auszusenden in der Hoffnung, dass sie etwas bewirken. So könnte man wohl unsere Aufgabe in der Pfarre beschreiben. Worte, in den vergangenen neun Jahren haben wir gemeinsam viele Worte ausgesendet, viel Samen gestreut, immer in der Hoffnung, dass ein Funke Reich Gottes in unserer Mitte dadurch spürbar und erfahrbar wird.
Danke!!
Wenn ich heute auf die vergangenen neun Jahre zurückblicke, auf meine Zeit hier in Gutau, dann tue ich das in erster Linie in Dankbarkeit. Ich glaube, wir konnten in den vergangenen Jahren einiges gemeinsam umsetzen. Danke sagen möchte ich heute allen, die in den verschiedenen Fachausschüssen und Gruppen mitgearbeitet haben, die sich engagiert haben, die Botschaft vom Leben in Fülle den Menschen näher zu bringen.
Danke sagen möchte ich Ingrid, meiner Haushälterin und unserer Mesnerin, die nicht nur meine Wohnung, sondern auch die Kirche sauber gehalten hat und dafür Sorge getragen hat, dass immer alles da ist, wo es sein soll und gebraucht wird. Die Gespräche mit Dir haben mir in den vergangenen Jahren oft geholfen.
Danke sagen möchte ich hier aber auch Waltraud Prielhofer, die mich damals im Pfarrhof und Pfarrbüro gut aufgenommen hat und mir immer wieder alles erklärt hat. Danke auch an Waltraud Eder, die eingesprungen ist, als Waltraud nicht mehr konnte und Sorge dafür trug, dass die Verwaltung in der Pfarre gut weiterläuft. Danke aber natürlich auch unserer Monika, die bereit war, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen und in die Fußspuren von Waltraud trat. Sie war bereit, immer wieder Neues zu lernen und mit den Neuerungen gut umzugehen. Liebe Monika, ich weiß heute das Pfarrbüro bei Dir in guten Händen, dafür ein ganz großes DANKE!!!
Einen ganz herzlichen Dank auch an Martin Pichlbauer und die Leitung des PGR als ich damals nach Gutau kam. Wir konnten die Pfarre immer als Team leiten und konnten so das neue Seelsorgeteam, das im kommenden Jahr zu arbeiten beginnt, in einer etwas anderen Form vorwegnehmen. Wir waren eben da schon unserer Zeit voraus. Gemeinsam ist es uns aber auch gelungen, die Pfarre Gutau gut durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen zu bringen. Ich glaube, dass wir mit Augenmaß, Selbstverantwortung und Vertrauen in Gott und das Leben auch in dieser schwierigen Zeit einen guten Weg gefunden haben.
Bedanken möchte ich mich auch bei Birgit und allen die durch ihr JA zum PGR bei der letzten Wahl den Generationenwechsel möglich gemacht haben, damit wir heute einen jungen und dynamischen PGR haben. Danke Birgit für Deine Bereitschaft, als Obfrau in dieser Zeit des Umbruchs und der Neuerungen Verantwortung für die Pfarre Gutau zu übernehmen. Ihr seid in der Leitung, aber auch im PGR ein gutes Team, das die Pfarre in eine gute Zukunft leiten wird. Es fällt mir leicht Abschied zu nehmen, weil ich weiß, dass es gut weitergeht.
Ein Danke gilt heute aber auch unserem Bürgermeister, der heute leider nicht dabeisein kann, und der Gemeinde Gutau für die respektvolle Zusammenarbeit. Wir konnten in den vergangenen Jahren den Zubau der Mediathek, den Parkplatz hinter dem Pfarrheim und den Anbau an den Kindergarten gemeinsam verwirklichen. Die Gespräche bezüglich Verlegung und Umbenennung des Kriegerdenkmals in “Friedensmahnmal” ist heute aufgrund des unprovozierten Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine wahrscheinlich aktueller denn je.
Auch wenn ich hier einige Personen und Gruppen herausgegriffen habe, so möchte ich mich doch bei Euch allen bedanken. In vielen Gesprächen, bei Begegnungen habt ihr mir alle in den vergangenen Jahren das Gefühl gegeben, zu dieser Gemeinschaft in Gutau dazuzugehören. Wir haben in den vergangenen neun Jahren Woche für Woche unser Leben geteilt und dieses Leben gefeiert, das uns Gott schenkt. Ihr alle habt mich an Eurem Leben teilhaben lassen und mir so das Gefühl gegeben, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Ich hoffe, dass ich zumindest das eine oder andere mal für den einen oder die andere Bote des Reiches Gottes sein durfte durch meine Worte und Taten.
Time To Say Good Bye!
Wenn ich in einigen Wochen Gutau verlassen werde und meine neue Aufgabe als designierter Pfarrer der Pfarre Mühlviertel-Mitte antreten werde, dann weiß ich, dass ich in Gutau eine Pfarre zurücklasse, die gut weiterläuft. Daher gehe ich mit einem lachenden Auge, weil ich mich natürlich auch auf die neue Aufgabe freue.
Ich gehe aber auch mit einem weinenden Auge, weil mir die Beziehungen zu den Menschen, die Beziehungen zu Euch fehlen werden. Ich weiß, dass es in der neuen Struktur niemals wieder so werden wird für mich, wie es hier in Gutau war. Ich hoffe ehrlich und inständig, dass die eine oder andere Beziehung, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt und aufgebaut hat, als Freundschaft weitergeht. Ich freue mich, wenn ich in meiner neuen Aufgabe bei der einen oder anderen Gelegenheit auch bekannte Gesichter aus Gutau sehe und wir ein paar Worte plaudern. Ich werde Euch auf jeden Fall nicht vergessen. Amen.